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Dienstag, 14. Dezember 2010

Das Leben ist kein Musical!

Ich weiß natürlich auf welchen Brief ich gestern gehofft habe. Meine Finger huschen blitzschnell durch die rechnungen und gratis Coupons irgendwelcher Pizzarien, aber nichts fuer mich. Schon gar kein Brief aus Paris. "Was machst du?" Ich würde nur nach Weihnachtspost für mich schauen, sage ich. Klar, ein bisschen früh! Schon klar. Schon klar. Wieder gelogen. Weihnachtspost. Haha. Aber was sollte ich denn sagen? "Ich warte auf einen Brief mit ungewissem Inhalt von meinem Ex, oder dem Ex meiner besten Freundin, ganz wie mans nimmt und ich weiß nicht mal warum!"? Wohl eher nicht! Ich hab echt keine Ahnung warum ich so scharf auf diesen scheiß Brief bin. Seit er sagte, er hätte ihn abgeschickt, geht er mir aus dem Weg, soll heißen "offline". Steht bestimmt irgendwas Beschissenes drinne. Aber wen scherts? Eigentlich ist das doch echt ziemlich egal. Ich weiß, dass ich mich nur an irgendetwas festklammern will. Ein bisschen auf B und das übliche Drama konzentrieren um nicht darüber nachdenken muss, dass M nicht mehr da sein wird, wenn ich zurück komme. Steht wohl jetzt fest. Im Juni oder Juli! Fabulös. Wirklich fabulös. Alles ist so beschissen sinnfrei. Der Kaffeebecher ist leer. Mein Ipod auch. Ich muss nach dieser Stunde zum zweiten Teil der Auditions für dieses dumme Musical. Meine Stimme ist gestern enormst abgekackt, aber das macht auch keinen Unterschied. Die würden eh nicht die fette Deutsche nehmen. Warum sollten sie?
Wenn ich in meinem Bett lag habe ich mir früher immer meine "perfekte Zukunft" ausgemalt. Aber wenn ich jetzt da liege, seh' ich gar nichts mehr. Ich werde nie dünn sein. Ich werde nie schön sein. Nie glücklich. Ich werde nie mit M zusammen kommen. Ich werde ihn nicht mal mehr wiedersehen. Er wird nach Indien gehen. L und ich werden nie mehr sein, was wir mal waren. Me wird in London bleiben. Alles ist ein riesiger grauer Fleck. Manchmal kommen noch Erinnerungen wie schwache Gerüche herübergeweht, aber sie erzählen mir nur, dass es nie mehr so sein wird, wie es war deswegen wische ich sie meistens weg und sie werden immer blasser und blasser und alles was bleibt ist GAR NICHTS!

Ich habe darüber nachgedacht, wann ich angefangen habe mich so leer zu fühlen, ich war so oft in Gedanken vertieft, nie zufrieden, aber wer ist das schon. Ich weiß nur nicht, wann das angefangen hat, dass ich aufgehört habe zu träumen, seit wann es ein Wunder ist, dass ich überhaupt noch aufstehen kann, dass ich mir ganz sachlich vorstelle was es für Konsequenzen hätte, wenn ich mir heute Nacht die Pulsadern aufschneide. Ich war immer leicht depressiv, ich habe mit mir und der Welt gehadert, ich habe mir und der Welt versucht die größten Schmerzen zu bereiten. Ich frage mich nur, wann ich selbst damit aufgehört habe?

1 Kommentar:

  1. wow, dein blog ist ech gut. du kannst total toll schreiben.
    bist du gerade in amerika? ich nämlich auch.
    xx

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